"Der Wind hatte mich aus seinem Hirn und Herz geblasen. Alle paar Minuten blickte er nach oben zu der Trauerweide. Je heftiger sie mit ihren Tentakeln winkte, desto breiter wurde sein Grinsen. Noch besser war es, die Fichten an der Straße bewegten sich. Nadelhölzer waren überhaupt die beste Flagge. Oder eine unter weißblauem Himmel waagerecht in der Luft stehende, knatternde Maibaumfahne. Und der Windguru im Internet. Und dann fuhr er ab, seine Gleitgeilheit zu befriedigen."
Aus „Liebe mit Wellengang“ von Michaela Seul
Buchvertrieb Blank 2018
Ich gebe es offenherzig zu: Ich habe keinen blassen Schimmer vom Kite- und Windsurfen. Seit ich aber das erste Mal das bunte Treiben im Surfparadies Ummaii kennengelernt habe, zieht es mich immer wieder dorthin. Anfangs manchmal auch umsonst (kein Kite und Surfer zu sehen), da ich die 4 wichtigsten Indizien für's Surfen und Kiten noch nicht kannte: Westwind, Sonne, Wochenende oder Urlaubszeit und das Wichtigste: Wind ab Windstärke 4, besser noch mehr. Was ich noch lernen musste: Nimm außer der Fotoausrüstung Jacke und Mütze mit, auch wenn die Sonne noch so schön scheint. Faszinierend ist natürlich das Treiben auf dem Wasser, das Zusammenspiel von Farben, Wetter und den Aktionen der Sportler. Aber auch die Atmosphäre am Sportcenter und rundherum lässt mich ab und an eine Runde auf der Suche nach schönen Motiven drehen. Also seit dem ich das für mich entdeckt habe, habe ich auch ein anderes Verhältnis zum Wind auf Rügen. Wenn er aus der richtigen Richtung kommt, liebe ich ihn.
Schön bunt auch in schwarzweiß...